12
Dezember
2022
|
08:06
Europe/Berlin

LNG-Terminal ebnet Weg zur Energiewende

Zusammenfassung

Durch drei parallel laufende Projekte am Standort Wilhelmshaven ergeben sich Synergien, die eine Brücke in eine Wasserstoffwelt schlagen

Um die Versorgungssicherheit in Deutschland über die kalte Jahreszeit zu gewährleisten, baut Uniper mit Hochdruck an einem schwimmenden, nicht-permanenten LNG-Import-Terminal (Liquefied Natural Gas) in Wilhelmshaven, über das schon diesen Winter neues Gas in Form von Flüssigerdgas angeliefert wird. Doch das ist nicht das einzige Projekt, das am Standort entstehen soll. 

Parallel werden zwei weitere Vorhaben im Hinblick auf die Dekarbonisierung unter dem Titel „Green Wilhelmshaven“ vorangetrieben: Zum einen ein Ammoniak-Import-Terminal, über das in der zweiten Hälfte der Dekade große Mengen an grünem Wasserstoff in Form von Ammoniak aus den Sonnenregionen der Welt über Wilhelmshaven nach Deutschland geliefert werden sollen. Zum anderen ein Elektrolyseur mit bis zu 1.000 Megawatt, der aus Offshore-Windenergie Wasserstoff gewinnt.

Das LNG-Terminal war bereits vor ein paar Jahren geplant. Als kommerzielles Projekt konnte es damals jedoch nicht realisiert werden und Uniper konzentrierte sich weiter auf andere, grüne Projekte. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine machte es erforderlich, Importquellen weiter zu diversifizieren und setzte eine schnelle Reaktion der Bundesregierung voraus. So wurden die Pläne wieder reaktiviert und mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet. Das Ergebnis: Ein Projekt, für das fünf Jahre eingeplant waren, wird in weniger als einem Jahr realisiert. Das war zum einen durch das am 1. Juni 2022 in Kraft getretene LNG-Beschleunigungsgesetz möglich, zum anderen aber auch, weil das Import-Terminal nicht von Grund auf gebaut werden muss und  ein bereits bestehendes Schiff für den Einsatz als FSRU (Floating Storage Regasification Unit) in Wilhelmshaven eingesetzt wird. Dieses überquerte die letzten vier Jahre die Weltmeere und wurde nun in Brest einer vorgezogenen Wartung sowie den nötigen Umbauten unterzogen.

Die FSRU wird die nächsten 10 Jahre in Wilhelmshaven stationiert sein und um den Jahreswechsel in Betrieb gehen. „In naher Zukunft können bis zu 8 % des deutschen Gasbedarfs der Vorkriegszeit durch das Terminal mit bis zu 70 LNG-Tankern pro Jahr gedeckt werden, wobei ein Schiff 170.000 m³ Gas als Flüssiggas transportieren und somit 50.000-90.000 deutsche Haushalte versorgen kann“, sagt Holger Kreetz, COO Asset Management bei Uniper.

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Während das LNG-Projekt noch in diesem Jahr fertiggestellt wird, befinden sich das Ammoniak-Import-Terminal und der Elektrolyseur, der am heutigen Kraftwerksstandort entstehen soll, noch in der Planungsphase. Mit unterschiedlichen Teams wird an den drei großen Energieprojekten parallel gearbeitet. „Es ist nicht so, dass durch das LNG-Terminal alles auf Pause gestellt wurde, sondern die zukünftigen Projekte erhalten hierdurch eher noch einmal stärkeren Rückenwind“, so Kreetz. „Vielmehr ergeben sich nämlich Synergien, da die Infrastruktur in Wilhelmshaven für LNG und Wasserstoff genutzt werden kann“, führt er weiter aus. So ist beispielsweise die 26 km lange Pipeline von OGE (Open Grid Europe) H2-ready und ermöglicht es in Zukunft, einen Teil Wasserstoff zum Erdgas zu mischen oder ausschließlich Wasserstoff aufzunehmen. Bisher bestand keine Verbindung von Wilhelmshaven zum europäischen Hochdruckgasnetz – durch das aktuelle LNG-Projekt gibt es diese Verbindung nun und somit sind auch die Grundsteine für den Weg in die Wasserstoffwirtschaft gelegt. „Unser Fokus liegt eigentlich nicht auf dem kurzfristigen LNG – das machen wir für Deutschlands Versorgungssicherheit. Unsere Vision ist es, die Brücke in eine dekarbonisierte Wasserstoffwelt zu bauen. Dafür ist Uniper durch das LNG-Terminal bestens geeignet. Nicht nur durch die Synergien und die Infrastruktur, sondern weil wir mit dem LNG-Terminal ein vergleichbares Projekt in kürzester Zeit nachweisbar verwirklicht haben“, erläutert Holger Kreetz.

Dieser Blog-Beitrag ist Teil der Serie über die Aktivitäten von Uniper in Wilhelmshaven und Umgebung zur Unterstützung des Übergangs zu einer Wasserstoffwirtschaft.

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