06
Juni
2023
|
17:16
Europe/Berlin

Mehr als Reduzierung der Arbeitszeit – Jobsharing bei Uniper: Teil 1

Zusammenfassung

Enge Zusammenarbeit führt zu besserer Work-Life-Balance sowie persönlicher Entwicklung

Jobsharing soll bei Uniper schon bald zu einem größeren Thema werden. Da sind sich Jenny Banczyk und Nikola Feldmann einig. Die beiden teilen sich seit 2016 einen Job bei Uniper, anfangs als Head of Product-Management bei Uniper Energy Sales. Seit 2018 besetzen sie gemeinsam die Stelle der Geschäftsführung Uniper Wärme, die Privatkunden und Industrie im nördlichen Ruhrgebiet mit Fernwärme beliefert. Die Idee zum Jobsharing war für beide eine logische Entwicklung. Jenny und Nikola hatten ihre Arbeitszeit aufgrund ihrer Kinder auf 80 Prozent gekürzt. Da sie jedoch beide in Führungspositionen tätig waren, stapelte sich die Arbeit an freien Tagen, an denen zusätzlich wichtige Telefonate, Meetings oder Aufgaben anfielen. 

Sie kannten sich schon länger und gemeinsame Gespräche führten schließlich zum Wunsch, sich eine Stelle teilen zu können. Die beiden fanden mit ihrem Konzept Gehör bei Stefan Bockamp, Director Operations Steam & Biomass, der bereit war, auch eine Geschäftsführer-Position im Jobshare zu besetzen und sie bei der Uniper Wärme einstellte. Er entwickelte mit seinem HR Businesspartner ein Format, um zu schauen, wie gut die beiden harmonieren, und war überzeugt. „Es war super spannend zu sehen, wie sie sich in der gestellten Aufgabe ergänzt, geholfen und als Team zielgerichtet gehandelt haben“, sagt Stefan.

Im aktuellen Modell arbeiten beide 60 Prozent, davon Nikola drei komplette Tage und Jenny vier Tage mit reduzierter Stundenanzahl: So gibt es genügend Überschneidungen, in denen sie sich abstimmenund Aufgaben gemeinsam übernehmen können, die sie in der Geschäftsführerposition zu zweit erledigen müssen. Dabei haben sie bewusst die Entscheidung getroffen, die Aufgabengebiete nicht zu trennen, sodass sie von allen Vorteilen profitieren können. So ist es für sie im Vergleich zu vorher leichter, in der Freizeit von den beruflichen Anforderungen abzuschalten, da sie sich darauf verlassen können, dass die Jobshare-Partnerin in ihrer Abwesenheit die Arbeit im gemeinsamen Interesse erledigt. „Ich habe hundertprozentiges Vertrauen in Nikola, ihr Wissen und ihre Entscheidungen“, erklärt Jenny die Zusammenarbeit. Zu anderen offensichtlichen Vorteilen, wie der Möglichkeit, einen spannenden und anspruchsvollen Job auch mit reduzierter Stundenanzahl ausführen zu können, kamen viele weitere positive Punkte, über die sich Nikola und Jenny anfangs nicht bewusst waren. 

Zum Beispiel sehen sie es als sehr wertvoll an, immer eine Partnerin an der Seite zu haben, mit der sie über die Dinge reden können, die sie bewegen. Denn diese Partnerin ist gleichermaßen interessiert und betroffen und versucht Lösungen zu finden – was im privaten Umfeld nicht unbedingt der Fall ist, da die Personen schlichtweg nicht im gleichen Maße involviert sind. In den letzten Jahren ist ihnen außerdem aufgefallen, dass sie durch die enge Zusammenarbeit und das Jobsharing eine unglaublich hohe Resilienz aufgebaut haben. Gerade durch die Krisensituationen sowie daraus folgend steigenden Anforderungen von außen, haben sie gemerkt, wie robust sie im Vergleich zu anderen geworden sind – und zwar dadurch, dass sie sich so viel über die Situationen austauschen, die für sie Stress verursachen. „In Stresssituationen ist es meistens auch so, dass eine Person gelassener ist, als die andere. Wir überlegen und reflektieren dann gemeinsam, warum das so ist – wie eine Art Stresscoaching“, sagt Nikola.

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Aber nicht nur für die jeweiligen Jobshare-Partner, sondern auch für deren Vorgesetzte und das Unternehmen bringt die enge Zusammenarbeit viele Vorteile. So bietet das Arbeitsmodell eine gute Gelegenheit für die Führungskraft, über ihren Führungsstil nachzudenken, und eine ausgewogenere Sicht zu entwickeln sowie Feedback zu Situationen zu bekommen, was einen viel größeren Kulturwandel mit sich bringt. Dass zwei unterschiedliche Personen in einer Rolle sind, macht es auch sehr einfach, bestimmte Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Außerdem sind in einem Jobshare meist zwei hochmotivierte Menschen vertreten, die das Projekt zum Erfolg führen wollen. „Ich möchte auf jeden Fall mehr Menschen das Jobsharing ermöglichen, damit sie diese Erfahrung machen können, weil ich glaube, dass das etwas ist, von dem wirklich beide Seiten profitieren. Und ich denke, es könnte eine sehr gute Lösung für Uniper sein, Talente zu erreichen, die wir derzeit überhaupt nicht anziehen können“, sagt Stefan Bockamp. Denn Jobsharing bietet Uniper die Möglichkeit, Mitarbeiter zu gewinnen und einzustellen, die ihre Rolle zwar zeitlich, aber nicht in Bezug auf ihre Verantwortlichkeiten einschränken wollen.

Dabei ist Jobsharing nicht nur für Personen gedacht, die weniger Stunden arbeiten möchten. Warum dies so ist und wie genau Jobsharing auch funktioniert – beziehungsweise sogar eine Menge Vorteile bringt – wenn beide Jobsharing-Partner in Vollzeit arbeiten, erfahren Sie im nächsten Artikel der Serie. Seien Sie gespannt!

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