Düsseldorf,
14
Juli
2021
|
15:03
Europe/Berlin

Uniper-Kraftwerk Scholven C erhält Zuschlag der Bundesnetzagentur und geht vorzeitig vom Netz

Zusammenfassung
  • Ende der Stromproduktion nun bereits Ende Oktober 2022
  • Uniper COO David Bryson: „Wollen Neuausrichtung auf saubere Energien so zügig wir möglich vollziehen.“
  • Kraftwerk Scholven soll bis 2030 auf grünen Wasserstoff umgestellt sein

Das Uniper-Steinkohlekraftwerk Scholven C (345 Megawatt) wird bereits zu Ende Oktober 2022 die kommerzielle Stromproduktion einstellen und stillgelegt werden. Dies sieht der Zeitplan nach dem Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung vom 13. August 2020 für diejenigen Kraftwerke vor, die einen Zuschlag durch die Bundesnetzagentur in der dritten Ausschreibung vom 30. April 2021 erhalten haben. Das Ergebnis der Auktion hat die Bundesnetzagentur heute bekanntgegeben. Damit ist Uniper nun in jeder der bisherigen drei Auktionen erfolgreich gewesen: Durch die Bescheide für die Kraftwerke Heyden 4 (1. Auktion: 875 MW), Wilhelmshaven 1 (zweite Auktion: 757 MW) und nun Scholven C (3. Auktion: 345 MW) kann Uniper insgesamt 1977 MW Steinkohle-Kapazität vorzeitig vom Markt nehmen. Auch im Fall von Scholven C werden der Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur eine mögliche Systemrelevanz des Kraftwerks prüfen.

In Gelsenkirchen-Scholven zeigt sich exemplarisch, vor welchen Herausforderungen die Energiewende im Revier steht, aber auch, wie die Entwicklung zu einer Zukunft mit sauberen Energieformen aussehen kann. Das bestehende Steinkohlekraftwerk soll bis Herbst 2022 durch den Bau einer modernen Gas-und-Dampf-Anlage (GuD) so umgestaltet werden, dass es Industriekunden in der Region mit deutlich weniger CO2-Emissionen versorgen kann. Selbst für diese noch nicht fertig gebaute Gas-Anlage gibt es bereits Pläne, um deren CO2-Ausstoß durch den Einsatz von Wasserstoff in Richtung Null zu reduzieren. Das Kraftwerk Scholven soll bis 2030 von der Erdgas-Feuerung auf bis zu 100 Prozent grüne Wasserstoff-Nutzung umgestellt werden.

David Bryson, COO von Uniper: „Scholven ist ein wichtiges Element im Projekt „Making Net Zero Possible", bei dem es um die Dekarbonisierung unserer europäischen Gasturbinenflotte geht. Wir schließen das Kapitel Kohle schnell ab, nutzen Gas für den Übergang und gehen schrittweise, aber konsequent Richtung Wasserstoff mit Null Emissionen. Das kann eine Blaupause nicht nur für das Revier sein. Mit den Ideen zur Transformation des Standorts in dieser strukturschwachen Region können wir ein Zeichen für die Energiewende setzen. Wenn der Wandel hier in dieser Form gelingt, dann kann er überall gelingen.“

Seit über 100 Jahren ist Gelsenkirchen-Scholven ein wichtiger Industriestandort für das Land Nordrhein-Westfalen. An diesem Standort schlägt das Herz des Ruhrgebietes. Das Kraftwerk Scholven war Mitte der sechziger Jahre zeitweise das größte Steinkohlekraftwerk Deutschlands und eines der größten in Europa. Noch heute leistet das Kraftwerk einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit im europäischen Stromverbund. Das Kraftwerk Scholven versorgt gemeinsam mit seinen Nebenbetrieben in Gladbeck-Zweckel, Marl, Recklinghausen und Westerholt die Region zuverlässig mit Strom, Fernwärme und Prozessdampf. Die drei Blöcke B, C und das Fernwärmekraftwerk Buer erzeugen insgesamt 762 MW (netto) Strom, die Blöcke D, E und F wurden bereits am Jahresende 2014 stillgelegt. Zusätzlich werden durch den Verbund bis zu 250 MW als Dampf für die Industrie und Fernwärme für über 100.000 Wohnungen in der Region erzeugt.

Uniper hatte im Januar letzten Jahres einen Stilllegungsplan für die Steinkohlekraftwerke in Deutschland vorgelegt, durch den CO2-Einsparungen in einer Größenordnung von bis zu rund 18 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden sollen. Darin ist vorgesehen, bis spätestens Ende 2025 Steinkohle-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 2.900 Megawatt stillzulegen.

Die Bundesnetzagentur wird zu fixen Terminen die Stilllegung von weiteren Steinkohleanlagen bis 2026 ausschreiben. Teilnehmer an der Auktion bieten dabei gegen Zahlung des von ihnen eingereichten Gebotswertes die Stilllegung eines Kraftwerks zum in der Ausschreibung definierten Zeitpunkt an. In der ersten Auktion, die am 1. September 2020 begann, wurde eine Kapazität von vier Gigawatt, in der zweiten Auktion vom 4. Januar 2021 wurden 1,5 Gigawatt ausgeschrieben. Die dritte Auktion für rund 2,5 Gigawatt Kapazität fand am 30. April statt.

Über Uniper

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 35 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel, sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper setzte 2020 ein Gas-Volumen von mehr als 220 bcm um. Uniper ist zudem ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung von innovativen, CO2-mindernden Lösungen auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Pionier im Bereich Wasserstoff ist Uniper weltweit entlang der kompletten Wertschöpfungskette tätig und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen.

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist derzeit das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Zusammen mit ihrem Hauptaktionär Fortum ist Uniper außerdem der drittgrößte Erzeuger CO2-freier Energie in Europa.

Textbaustein

Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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