Düsseldorf,
29
August
2022
|
13:18
Europe/Berlin

Uniper nimmt bestehende Kreditfazilität vollständig in Anspruch und beantragt Erweiterung der KfW-Kreditlinie

Zusammenfassung
  • Drastische Preisanstiege der letzten Tage erfordern weitere liquide Mittel für Sicherheitsleistungen
  • CEO Maubach: Wir arbeiten mit der Bundesregierung an einer dauerhaften Lösung

Uniper hat heute EUR 2 Milliarden aus der bestehenden KfW-Kreditfazilität in Anspruch genommen und damit die Fazilität in Höhe von EUR 9 Milliarden vollständig ausgeschöpft. Darüber hinaus hat Uniper eine Erweiterung der KfW-Kreditlinie in Höhe von EUR 4 Milliarden beantragt. Damit soll die kurzfristige Liquidität des Unternehmens sichergestellt werden.

Unipers Liquiditätssituation ist derzeit in zweierlei Hinsicht durch reduzierte russische Gaslieferungen und die damit einhergehenden extremen Preisanstiege bei Gas und Strom betroffen:

Seit dem 14. Juni erhält Uniper nur einen Teil der vertraglichen Gasliefermengen aus Russland. Die Minderlieferungen belaufen sich mittlerweile auf 80 Prozent. Um die Versorgungssicherheit für seine Kunden zu gewährleisten, beschafft Uniper die derzeit fehlenden Mengen zu deutlich höheren Preisen am Markt. Dabei haben sich die Gaspreise bei dem derzeitigen Niveau von ca. EUR 300/MWh seit einem Jahr mehr als versechsfacht.  Da Uniper die höheren Beschaffungskosten bislang allein trägt, akkumuliert das Unternehmen derzeit zahlungswirksame Verluste von deutlich über EUR 100 Millionen am Tag.

Hinzu kommt, dass Uniper für einen großen Teil seiner Verkaufsgeschäfte für Gas und Strom Sicherheitsleistungen (so genanntes „Margining“) hinterlegen muss. Die Höhe der durch Uniper zu leistenden Sicherheitsleistungen hängt vom aktuellen Energiepreisniveau im Vergleich zum Preisniveau bei Abschluss des Verkaufgeschäfts ab und hat sich aufgrund der extremen Entwicklungen an den europäischen Energiemärkten signifikant erhöht. Auch wenn diese Zahlungsmittelabflüsse nur temporär sind (Uniper erhält die geleisteten Sicherheitsleistungen zum Zeitpunkt der Lieferung zurück), wird Unipers Liquidität hierdurch stark beeinflusst.

Gerade der letztgenannte Punkt hat sich in den letzten Tagen noch stärker auf die Liquiditätssituation ausgewirkt. Zuletzt haben sich die relevanten Strompreisindizes in Europa – getrieben durch die Gaskrise – rapide verteuert. Innerhalb eines Monats haben sich die Preise von einem bereits hohen Niveau noch einmal rund verdoppelt.

Die Sicherstellung kurzfristiger Liquidität über KfW-Darlehen ist eine der Säulen im Uniper-Stabilisierungspaket, das am 22. Juli 2022 verkündet wurde. Die Implementierung und detaillierte Ausgestaltung der weiteren Elemente – einschließlich Eigenkapitalmaßnahmen – werden derzeit zwischen Vertretern der deutschen Bundesregierung, Fortum und Uniper weiter vorangetrieben. Das Maßnahmenpaket steht unter dem Vorbehalt regulatorischer Freigaben, insbesondere der EU-Kommission, und der Zustimmung der Uniper-Aktionäre, die auf einer noch für dieses Jahr vorgesehenen außerordentlichen Hauptversammlung über die Stabilisierungsmaßnahmen abstimmen sollen.

Klaus-Dieter Maubach, CEO Uniper: „So lange die Energiepreise in Europa steigen, wird auch der Bedarf an liquiden Mitteln ansteigen. Dies liegt in der Systematik der Energiemärkte begründet. Uniper nimmt im deutschen Markt die Funktion eines Scharniers ein, indem es zahlreiche Stadtwerke und Industrieunternehmen zuverlässig mit Gas versorgt. Weil Russland seine Lieferverträge nicht einhält, müssen wir dieses Gas teuer am Markt zukaufen. Uniper trägt die anfallenden Verluste nahezu allein seit Beginn der Lieferkürzungen im Juni dieses Jahres. Wir sprechen Stand Mitte August von insgesamt über 5 Milliarden Euro – und seitdem weiter anwachsend. Wir arbeiten daher gemeinsam mit der Bundesregierung mit Hochdruck an der dauerhaften Lösung für diese Notlage, weil Uniper sonst seine systemkritische Funktion für Deutschland und Europa nicht weiter erfüllen kann. Die heute beantragte Erweiterung der Kreditlinie sichert die Energielieferungen, die wir unseren Kunden versprochen haben und stabilisiert damit die Energiemärkte.“

 

Über Uniper 
Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund11.500 Mitarbeitenden und in mehr als 40 Ländern tätig. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 33 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel, sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper ist zudem ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung von innovativen, CO2-mindernden Lösungen auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Pionier im Bereich Wasserstoff ist Uniper weltweit entlang der kompletten Wertschöpfungskette tätig und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen. 

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist eines der größten börsennotierten deutschen Energieversorgungsunternehmen. Zusammen mit ihrem Hauptaktionär Fortum ist Uniper außerdem der drittgrößte Erzeuger CO2-freier Energie in Europa.

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Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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