Düsseldorf,
17
September
2021
|
10:05
Europe/Berlin

Uniper prüft Wiederinbetriebnahme des Pumpspeicherkraftwerks Happurg

Zusammenfassung
  • Größtes Kraftwerk seiner Art in Bayern könnte wichtige zusätzliche Speicherkapazität für die Energiewende in den Markt zurückbringen
  • Klaus Engels: „Die mit Abstand bewährteste Großtechnologie zur Energiespeicherung“
  • Ergebnisoffene Prüfung frühestens Ende 2023 abgeschlossen

Auf der Basis der bisherigen Untersuchungsergebnisse und einer weiteren, jüngst abgeschlossenen umfassenden Machbarkeitsstudie lotet Uniper aktuell aus, ob und unter welchen Bedingungen das Pumpspeicherwerk Happurg östlich von Nürnberg wieder in Betrieb gehen könnte. Das Kraftwerk mit einer Leistung von 160 Megawatt hat eine Fallhöhe von 209 m und kann Wasser mit einer Energie für rund 850 Megawattstunden (MWh) Strom speichern. Es ist damit das größte Pumpspeicherkraftwerk in Bayern.

Das Kraftwerk war 2011 wegen punktueller Schäden in der Sohle des Oberbeckens aus Sicherheitsgründen vorsorglich abgeschaltet worden. Seitdem wurden intensive Erkundungen des Untergrunds und geotechnische Bewertungen erstellt sowie verschiedene Ansätze zur Sanierung geprüft. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurde zuletzt im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ein technisches Konzept zur Ertüchtigung des Oberbeckens und der Maschinentechnik im Krafthaus entwickelt. In den nächsten Monaten wird dieses Konzept nun verfeinert und mit der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landratsamt Nürnberger Land, auf alle relevanten Aspekten hin geprüft. Zur belastbaren Abschätzung des tatsächlichen Investitions- und Zeitbedarfs werden Angebote spezialisierter Firmen eingeholt.

Klaus Engels, Direktor Wasserkraft bei Uniper: „Pumpspeicherkraftwerke sind mit Abstand die bewährteste Großtechnologie zur Energiespeicherung und sind aufgrund ihrer Flexibilität eine wichtige Voraussetzung für die Integration der naturgemäß schwankenden Stromerzeugung aus Sonne und Wind. Die Revitalisierung des Pumpspeicherkraftwerks Happurg wäre deshalb ein großer Beitrag zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung und damit zur Energiewende.“

Frühestens in zwei Jahren wird im Licht der dann herrschenden Markt- und Erlössituation entschieden, ob eine Revitalisierung wirtschaftlich sinnvoll ist und das Pumpspeicherkraftwerk Happurg tatsächlich wieder in Betrieb genommen wird.

Pumpspeicherkraftwerke sind schnell, flexibel und können innerhalb von Sekunden anfahren und von Stromerzeugung auf Speichern umschalten. Mit diesen Eigenschaften sind sie Trumpfkarten für die Energiewende, bei der es vor allem auf die Integration und den Ausgleich der nicht steuerbaren und fluktuierenden Erzeugung der Windkraft- und PV-Anlagen ankommt. Im aktuellen Vergütungsmechanismus sind Pumpspeicherkraftwerke aber stark unter wirtschaftlichen Druck geraten, weil ihre Beiträge in einem „energy only“-Markt praktisch nicht vergütet werden. Die Vielzahl von Systemdienstleitungen wie Flexibilität, positive und negative Regelleistung, Redispatch, Blindleistung, Schwarzstart- und Inselnetzfähigkeit, Kurzschlussleistung und nicht zuletzt die mit Abstand effizienteste Methode zur Speicherung von Energie stellen einen besonderen Wert für die Stabilität des Stromnetzes dar. Aktuell werden diese energiewirtschaftlich bedeutsamen Vorteile aber in der Strompreisbildung praktisch nicht berücksichtigt. Im Gegenteil, Pumpspeicherkraftwerke werden in der Regel wie Letztverbraucher behandelt und mit hohen Umlagen belastet.

Wasserkraft bei Uniper
Uniper ist in Deutschland mit einer Ausbauleistung von knapp 2.000 Megawatt der größte deutsche Erzeuger regenerativen Stroms aus Wasserkraft. Vor allem an Main, Donau, Lech und Isar betreibt Uniper mehr als 100 Laufwasser-, Speicher- und Pump-speicherkraftwerke. Diese Kraftwerke erzeugen zusammen jährlich rund fünf Milliarden Kilowattstunden – eine Strommenge, die ausreicht, den Jahresbedarf von über 1,6 Millionen privaten Haushalten zu decken und Emissionen von rund 2,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu vermeiden. Das bedarfsgerechte Zusammenspiel der Kraftwerke wird von einer Zentralwarte am Unternehmenssitz der deutschen Wasserkraft in Landshut gesteuert.

Über Uniper
Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 35 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel, sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper setzte 2020 ein Gas-Volumen von mehr als 220 bcm um. Uniper ist zudem ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung von innovativen, CO2-mindernden Lösungen auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Pionier im Bereich Wasserstoff ist Uniper weltweit entlang der kompletten Wertschöpfungskette tätig und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen.

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist derzeit das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Zusammen mit ihrem Hauptaktionär Fortum ist Uniper außerdem der drittgrößte Erzeuger CO2-freier Energie in Europa.

Textbaustein

Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Sie möchten über Neuigkeiten bei Uniper auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie hier:

This is not a valid email address.
This module is undergoing maintenance so the subscribe attempt failed. Please try again in one hour.