Düsseldorf,
28
Mai
2020
|
09:00
Europe/Berlin

Uniper und Mitgesellschafter beschließen Rückkehr der Gaskraftwerke Irsching 4 und 5 in den Markt

  • Niedrigere Gaspreise erlauben wirtschaftlicheren Betrieb
  • Vergütung für gesicherte Leistung aus hochmodernen Gaskraftwerken in Deutschland grundsätzlich weiterhin unzureichend

Die Eigentümer des Gaskraftwerks Irsching 5 bei Ingolstadt, Uniper, N-ERGIE, Mainova und ENTEGA haben heute die Rückkehr der Anlage an den Markt zum 1. Oktober 2020 beschlossen. Hintergrund sind die verbesserten Marktpreise – insbesondere die gesunkenen Gaspreise –, die einen wirtschaftlichen Betrieb des hocheffizienten Gaskraftwerks möglich erscheinen lassen. Parallel dazu – und aus den gleichen Gründen – bereitet Uniper als alleinige Eigentümerin den Marktbetrieb des Gaskraftwerks Irsching 4 vor. Die Eigentümer behalten sich vor, die Situation von Jahr zu Jahr neu zu bewerten und die Entscheidung bei verschlechterten Marktkonditionen zu revidieren.

David Bryson, Vorstandsmitglied und COO von Uniper: „Wir haben immer gesagt, dass wir laufend prüfen, ob die wirtschaftlichen Marktentwicklungen eine Rückkehr von Irsching erlauben. Aus heutiger Sicht besteht die Möglichkeit, in der absehbaren Zukunft leicht verbesserte Margen durch den Einsatz am Markt zu erzielen. Hocheffiziente und moderne Gaskraftwerke wie Irsching 4 und 5 sind im Prinzip besonders gut geeignet, ein Fundament für die stark schwankende Stromerzeugung aus Wind und Sonne zu bilden. Die Bundesregierung sollte daher jetzt die Gelegenheit ergreifen, den Empfehlungen der Kohlekommission zu folgen und nach der Festlegung der Rahmenbedingungen für den Kohleausstieg nun auch die Sicherstellung einer kontinuierlichen Stromversorgung in der deutschen Gesetzgebung zu verankern. Hier mangelt es bisher an Transparenz und Verlässlichkeit. Vor allem ist das System der unterschiedlichsten Reserven nicht zukunftsorientiert, da es weitgehend auf ältere Bestandsanlagen fokussiert.“

Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-ERGIE Aktiengesellschaft, erklärt: „Für die gesicherte Stromversorgung brauchen wir als Übergangstechnologie Gaskraftwerke, die so flexibel und umweltschonend sind wie Irsching 5. Zum Schutz unseres Klimas wird es langfristig zudem darum gehen müssen, den Brennstoff Erdgas zum Beispiel über Power-to-Gas zu ‚vergrünen‘. Mit der Rückkehr an den Markt erwarten wir, dass der Betrieb von Irsching 5 wirtschaftlicher wird als bisher. Dies heißt aber nicht, dass wir mit dem Marktstart Geld verdienen werden. Vielmehr hoffen wir darauf, dass die Verluste, die unser Kraftwerk seit Jahren schreibt, verringert werden.“

Norbert Breidenbach, Vorstandsmitglied der Mainova AG, sagt: „Irsching 5 ist ein besonders flexibles und klimafreundliches Gaskraftwerk neuester Bauart. Die geänderten Marktbedingungen zeigen, dass die Rolle von Gaskraftwerken wie diesem im Rahmen der Energiewende zukünftig noch einmal verstärkt an Bedeutung gewinnen wird. Denn es sind die Gaskraftwerke, die in der Energiewelt von morgen maßgeblich zur Versorgungssicherheit beitragen werden.“

Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG: „Wir freuen uns über die Rückkehr von GKI aus dem regulierten Betrieb in den Markt. Schließlich glauben wir, dass hocheffiziente Kraftwerke aktuell am sinnvollsten im Markt aufgehoben sind, wo sie Kraftwerke mit höheren Emissionen verdrängen können. Eine der großen Herausforderungen für die Politik ist jetzt, beides zu ermöglichen, solche Kraftwerke effizient und volkswirtschaftlich optimal im Markt zu betreiben und gleichzeitig durch intelligente Regulierung die Versorgungssicherheit zu unterstützen. Die beiden Systeme sollten zusammengeführt werden.“

Zuletzt hatten die Eigentümer von Irsching 4 und 5 im September 2019 die vorläufige Stilllegung der Blöcke von Oktober 2020 bis Ende September 2021 angezeigt. Ihnen wurde die Stilllegung jedoch unter Anwendung der Netzreserveverordnung verboten. Das bedeutet, dass die Blöcke ausschließlich dann zum Einsatz kommen, wenn ihre Leistung zur Stabilisierung des Netzes gebraucht wird. Das ist dann der Fall, wenn das Netz in Süddeutschland wegen temporärer Engpässe gestützt werden muss. Die Anzeige der Stilllegung haben die Eigentümer nun zurückgenommen.

Irsching 5 hat eine Leistung von 846 Megawatt und ging im Jahr 2010 in Betrieb. Mit einem Wirkungsgrad von 59,7 Prozent gehört es zu den modernsten Gaskraftwerken Europas. Es wird im Auftrag der Eigentümergesellschaften von der Uniper Kraftwerke GmbH betrieben. Uniper hält 50,2 Prozent der Anteile, N-ERGIE 25,2 Prozent, Mainova 15,6 Prozent und ENTEGA 9 Prozent. Irsching 4 mit 561 Megawatt Leistung ging 2011 in Betrieb und ist mit einem Wirkungsgrad von 60,4 Prozent ebenfalls eines der effizientesten Gaskraftwerke weltweit.

Ansprechpartner für weitergehende Informationen:

Uniper SE
Leif Erichsen
T +49 211-4579-3570
[email protected]

ENTEGA AG
Michael Ortmanns
T +49 6151-701-1160
[email protected]

Mainova AG
Volker Wasgindt
T +49 69 213-25491
[email protected]

N-ERGIE Aktiengesellschaft
Dr. Heidi Willer
T +49 911 802-58063
[email protected]

Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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