26
Mai
2021
|
07:00
Europe/Berlin

Unipers Killingholme: Ein Wasserstoff-Hub entsteht

Zusammenfassung

Wie Uniper beginnt, seine Pläne für seinen Humber-Standort umzusetzen

Wir haben bereits zuvor auf das Potenzial für Unipers Standort in Killingholme hingewiesen, der eine Schlüsselrolle in unserer Energiewende spielt und einen Beitrag zum Ziel der britischen Regierung leistet, bis 2030 eine kohlenstoffarme Wasserstoffproduktion von 5 GW zu erreichen.

Unsere Vision für Killingholme, die nach ersten Studien sowohl finanziell machbar als auch wirtschaftlich tragfähig ist, ist die Entwicklung eines großen Wasserstoffproduktionszentrums, das die lokale Industrie, die Stromerzeugung und den Transport auf der South Humber Bank und darüber hinaus versorgen könnte.

Warum Wasserstoff?

Der Energiesektor hat seit 1990 eine bemerkenswerte Emissionsreduzierung von 72 %* erreicht. Aber damit Großbritannien bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreicht, müssen andere Branchen aufschließen, und dafür sind neue Lösungen erforderlich. Das gilt insbesondere für die Wirtschaftsbereiche, die noch immer von Brennstoffen mit hoher Kohlenstoffemission abhängig sind, z. B. Verkehr, Industrie und Wärmeversorgung für unsere Wohnungen.

Hier kann Wasserstoff die Antwort sein und zu erneuerbaren flüssigen Kraftstoffen wie synthetischem Diesel und Flugzeugkraftstoff veredelt werden. Somit bietet er eine saubere Energiequelle für all jene Wirtschaftssektoren, in denen die Dekarbonisierung eine große Herausforderung darstellt. Wasserstoff kann auf die gleiche Weise wie Erdgas gelagert werden, er bietet das Potenzial für eine Vielzahl von Anwendungen und nutzt vorhandene Gasspeicher.

Die Produktion von grünem oder blauem Wasserstoff ist auch eine Möglichkeit zur Dekarbonisierung der bestehenden Erdgasversorgung. Wasserstoff könnte eine Lösung für die Wärmeversorgung und die Energiesicherheit Großbritanniens darstellen, wenn er als Brennstoff für bestehende Gaskraftwerke verwendet wird.

Warum Humber?

Humber ist ein Standort von strategischer Bedeutung für die Netto-Null-Ziele Großbritanniens. Er beherbergt derzeit mehr als 5 GW installierter Stromerzeugung, von denen ein Großteil aktuell fossile Energie ist. Seine Nähe zu Strom- und Hafeninfrastruktur hat Humber zu einem attraktiven Standort für die Schwerindustrie gemacht. Es ist daher keine Überraschung, dass Humber die größte CO2-emittierende Industrieregion in Großbritannien ist – mit schätzungsweise über 30 Mt CO2 jährlich. Eine Dekarbonisierung allein in diesem Bereich würde erheblich zum Gesamtziel Großbritanniens beitragen, bis 2050 Netto-Null zu erreichen.

Darüber hinaus liegt Humber in der Nähe bestehender Verbindungen zu einer wachsenden Versorgung mit erneuerbarer Energie aus Offshore-Windproduktionsanlagen in der Nordsee, die zur Herstellung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden können.

Unipers Humber-Hub

Uniper hat sich verpflichtet, bis 2035 bei seiner europäischen Erzeugung CO2-neutral zu sein, wobei die Wasserstofftechnologie ein Eckpfeiler dieser Strategie ist. Es gibt ehrgeizige Pläne, in Killingholme einen Wasserstoff-Hub mit einer Produktion von bis zu 700 MW blauem Wasserstoff und bis zu 100 MW grünem Wasserstoff zu entwickeln.

Damit Großbritannien sein Ziel einer CO2-armen Wasserstoffproduktion von 5 GW bis 2030 erreichen kann, ist eine Strategie erforderlich, die die Wasserstoffproduktion sowohl aus erneuerbaren Energiequellen (grünem Wasserstoff) als auch aus bestehenden Erdgasressourcen mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (blauem Wasserstoff) optimiert. Unipers Pläne sehen vor, dass der Standort Killingholme bis Mitte der 2020er Jahre grünen und blauen Wasserstoff produziert, der dann zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie, des Verkehrs, der Wärme- und Stromerzeugung in der gesamten Humber-Region eingesetzt werden könnte.

Uniper bereitet derzeit die für die Anlage zur Produktion blauen Wasserstoffs erforderlichen Vorplanungen (das sogenannte Front End Engineering Design, FEED) vor; diese werden 2022 beginnen und umfassen die Einleitung erster Umweltuntersuchungen. Soweit möglich plant Uniper, die vorhandene Infrastruktur vor Ort zu nutzen, um sicherzustellen, dass die Kosten für die Wasserstoffproduktion so gering wie möglich gehalten werden.

Entscheidend für die Realisierung von blauem Wasserstoff am Standort Killingholme ist die Bereitstellung eines CO2-Transport- und -Speichernetzes durch das Zero Carbon Humber-Projekt. Die schrittweise Entwicklung von bis zu 700 MW Wasserstoff würde eine Abscheidung von ca. 2 Mt CO2 pro Jahr bedeuten, was erheblich zum Ziel der britischen Regierung beitragen würde, bis 2030 10 Mt CO2 pro Jahr abzuscheiden.

Uniper gilt als Vorreiter im Bereich Wasserstoff und unsere Pläne für Killingholme würden auch dazu beitragen, dass Humber führend bei der sauberen Energieerzeugung wird. So wird die Industrie zukunftssicher und wir stellen sicher, dass qualifizierte Arbeitskräfte die notwendigen Dienstleistungen erbringen können, die wir jetzt und in Zukunft benötigen.

Uniper ist bekannt dafür, die Energiewirtschaft durch seine preisgekrönte Engineering Academy bei der Entwicklung qualifizierter Mitarbeiter zu unterstützen. 2020 trat Uniper der Energy and Utility Skills Partnership bei und übernahm eine Rolle im CEO Council. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Zusammenarbeit mit Branchenpartnern, um die nächste Generation von Auszubildenden sowie diejenigen, die sich für eine Karriere im Energie- und Versorgungssektor entscheiden, zu inspirieren.

 

Gemeinsame Ambitionen

Uniper ist als Partner des Zero Carbon Humber-Projekts bereits an der fortschreitenden Dekarbonisierung in der Humber-Region beteiligt. Dieses Projekt wurde kürzlich von der UKRI für die Pläne zur CO2-armen Wasserstoffproduktion sowie zur CO2-Abscheidung und -Lagerung – ermöglicht durch die gemeinsame Infrastruktur – finanziell gefördert. Kohlenstoff wird an Standorten rund um Humber und aus der Produktion von blauem Wasserstoff in Killingholme gewonnen. Der abgeschiedene Kohlenstoff wird dann in Anlagen wie dem umgewidmeten geologischen Lagerort Endurance in der britischen Nordsee zur permanenten Offshore-Lagerung transportiert.

Die Offshore-Infrastruktur und -Lagerung, die von der Northern Endurance Partnership (NEP) bereitgestellt werden, stehen auch dem NZT-Projekt (Net Zero Teeside) zur Verfügung.

Dieser kollaborative Ansatz unterstreicht die wachsende Dynamik in der Humber-Region, das Potenzial zum Erreichen der Netto-Null-Ziele Großbritanniens auszuschöpfen. Darüber hinaus sind die potenziellen sozioökonomischen Vorteile, die diese Entwicklungen der Region – eines der historischen Industriegebiete Großbritanniens – bringen werden, nicht zu vernachlässigen.

Uniper ist stolz darauf, seine Erfahrung in der Wasserstoffproduktion in der Humber-Region einsetzen zu können und so seinen Beitrag zur Realisierung zu leisten.

Kommentare (0)
Danke für Ihre Nachricht. Sie wird nach Freigabe angezeigt.

Sie möchten über Neuigkeiten bei Uniper auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie hier:

This is not a valid email address.
This module is undergoing maintenance so the subscribe attempt failed. Please try again in one hour.