11
April
2023
|
13:43
Europe/Berlin

Vorteile von Wasserstoff und seinen Derivaten für die Dekarbonisierung

Zusammenfassung

Mit dem Import von grünem Ammoniak deckt Uniper zukünftig ein Zehntel des jährlichen Wasserstoffbedarfs in Deutschland

Die von der Bundesregierung in der Nationalen Wasserstoffstrategie 2020 veröffentlichte Marktprognose sieht einen jährlichen Bedarf von 120 Terawattstunden (TWh), beziehungsweise drei Millionen Tonnen, Wasserstoff bis 2030 vor. Zehn Prozent davon will Uniper über seinen Energy Transformation Hub Nordwest in Wilhelmshaven produzieren – 1.000 Tonnen pro Tag. Während der Wasserstoff in erster Zeit vorwiegend in der Halbleiter-, Chemie- und Stahlindustrie eingesetzt werden soll, könnte er später überall dort verwendet werden, wo Erdgas zum Einsatz kommt. Wichtige Voraussetzung: Das Erdgasnetz ist zukünftig bis in die Häuser für Wasserstoff nutzbar. 

„Unser Vorteil in Deutschland ist, dass wir ein sehr gut ausgebautes Erdgasnetz haben. Länder, wie Schweden oder Finnland, in denen überwiegend mit Fernwärme oder Pellets geheizt wird, müssen komplette Systeme neu aufbauen. Hier in Deutschland müssen wir die vorhandenen Systeme lediglich auf Wasserstoff umstellen“, sagt Dr. Dennis Krieg, Team Lead Hydrogen Technologies & Logistics bei Uniper. Somit ist Deutschland gut gerüstet, um seine Klimaziele zu erreichen. Uniper treibt dabei gleich mit mehreren Projekten die Dekarbonisierung voran.

Wasserstoff wird für die Energiewende eine tragende Rolle spielen. Deshalb arbeitet Uniper mit Hochdruck auch an einem Ammoniak (NH3)-Importterminal als Teil des Energy Transformation Hub Nordwest in Wilhelmshaven. Ammoniak wird jedoch nicht in das Erdgasnetz eingespeist, sondern dient lediglich als Transportmedium für Wasserstoff, um ihn aus den verschiedenen Regionen der Welt nach Deutschland zu verschiffen. Denn wird Wasserstoff mit Stickstoff kombiniert, entsteht daraus Ammoniak. Dessen Nutzung zur Bereitstellung von Wasserstoff bietet im Gegensatz zu anderen Methoden, die sehr energieaufwendig und kompliziert sind, deutliche Vorteile. Zum einen besitzt Ammoniak eine hohe Energiedichte, sodass es sich kostengünstig in großen Mengen per Schiff transportieren lässt. 

Zum anderen kann der zu Grunde liegende Wasserstoff günstig aus diversen Bezugsquellen wie dem Nahen Osten, Namibia, Chile, Australien oder Kanada bezogen werden – was eine gewisse Unabhängigkeit von einzelnen Staaten sicherstellt. Bei dem im Ausland produzierten Ammoniak handelt es sich zudem um grünen Ammoniak, der aus erneuerbaren Energien – hauptsächlich Solar- und Windenergie, aber auch Wasserkraft – hergestellt wird.

In Wilhelmshaven angekommen, will Uniper das NH3 im ersten Schritt zu etwa 80 Prozent durch eine Cracker-Anlage in Wasserstoff zurückverwandeln, die restlichen 20 Prozent sollen über die Bahn beispielsweise an die Stickstoff- und Kunststoffindustrie geliefert werden. Dort wird Ammoniak in Klimaanlagen sowie für die Herstellung von Düngemitteln verwendet. In diesen Bereichen ist Ammoniak bereits ein etablierter Stoff, der seit rund 100 Jahren genutzt wird. In Zukunft, wenn der Bedarf an Wasserstoff steigt, werden dann 95 bis 98 Prozent des importierten Ammoniaks gecrackt.

„Sowohl die Bereitstellung von Wasserstoff mittels Ammoniaks wie auch die Gewinnung von Wasserstoff durch Elektrolyse bringen große Chancen mit sich und ergänzen sich gegenseitig. So können wir über das Terminal großen Mengen an Wasserstoff in Form von Ammoniak importieren, ohne dabei das Stromnetz für die Produktion von Wasserstoff per Elektrolyse zu belasten. Die – ebenfalls in Wilhelmshaven geplante – Elektrolyseanlage von Uniper sorgt wiederum für eine noch höhere Unabhängigkeit und ist sehr flexibel zu betreiben. Für die Gewinnung von Wasserstoff soll grüner Strom aus den Offshore-Windparks in der Nordsee genutzt werden“, so Krieg, der auch General Project Manager des NH3-Import-Terminals ist.

Dieser Blogbeitrag ist Teil der Serie über die Aktivitäten von Uniper im Rahmen des Energy Transformation Hub Nordwest.

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