Düsseldorf,
01
Juni
2021
|
15:01
Europe/Berlin

Bundesnetzagentur: Uniper-Kraftwerk Heyden 4 wird für die sichere Stromversorgung weiter gebraucht

Zusammenfassung
  • BNetzA bestätigt Systemrelevanz des Steinkohlekraftwerks bei Minden
  • Heyden 4 wird bis Ende September 2022 vom Übertragungsnetzbetreiber als Reservekraftwerk eingesetzt werden
  • Uniper-Vorstand David Bryson: „Sehr gute Nachricht für die Beschäftigten am Standort“
  • Aufgrund der Bedeutung für die Versorgungssicherheit ist danach eine Umrüstung zum Phasenschieber vorgesehen
  • Uniper beendete die kommerzielle Stromerzeugung in Heyden bereits Ende 2020

 

Das Uniper-Kraftwerk Heyden 4 in Petershagen bei Minden wird nun doch noch nicht endgültig stillgelegt. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat heute bekannt gemacht, dass die Anlage für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb des Stromversorgungssystems als Reservekraftwerk weiterhin benötigt wird. Damit gilt Heyden 4 mit seinen 875 Megawatt Kapazität nun offiziell als „systemrelevant“ und wird voraussichtlich vom 8. Juli 2021 bis 30.September 2022 als Reservekraftwerk weiter betrieben. Die Einsätze des Kraftwerks werden dann allerdings ausschließlich auf Anforderung des Übertragungsnetzbetreibers TenneT erfolgen - und zwar immer dann, wenn dies für die Sicherheit des Stromnetzbetriebs notwendig ist. Nach dem Ablauf der Systemrelevanz Ende September 2022 ist von der BNetzA die Umrüstung des Kraftwerks zu einem Phasenschieber zur weiteren Sicherstellung der Versorgungssicherheit vorgesehen.

Das Kraftwerk befindet sich seit Jahresanfang in einer Art Reservezustand und erzeugt seitdem keinen Strom mehr für den Markt. Dennoch wurde es seitdem bereits sieben Mal für die Netzstabilisierung in Betrieb genommen. Heyden 4 hatte einen Zuschlag durch die BNetzA in der ersten Ausschreibung gemäß dem Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung vom 13. August 2020 erhalten. Wäre Heyden 4 nicht „systemrelevant“, hätte Uniper es am 8. Juli 2021 endgültig stillgelegt.

Bis 2015 hatte Uniper bereits Kohlekraftwerksleistung von gut 2.400 Megawatt an den Standorten Datteln, Gelsenkirchen Scholven, Knepper, Veltheim und Shamrock stillgelegt. Nach dem im Januar 2020 vorgelegten Plan für die weitere Stilllegung der Steinkohlekraftwerke in Deutschland sollen CO2-Einsparungen in einer Größenordnung von bis zu rund 18 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden. Das Kraftwerk Wilhelmshaven 1 erhielt erst kürzlich einen Zuschlag in der zweiten Ausschreibung zur Beendigung der Kohleverstromung und wird in diesem Dezember endgültig stillgelegt. Das letzte im Uniper-Portfolio verbleibende Kohlekraftwerk in Deutschland wird das Kraftwerk Datteln 4 sein. Es ist eines der modernsten Steinkohle-Kraftwerke weltweit und durch seine große Effizienz ein wesentlicher Teil von Unipers Strategie der CO2-Minderung.

Für die von Stilllegungen betroffenen Kraftwerksstandorte entwickelt Uniper zukunftsgerichtete und nachhaltige Transformationskonzepte für die Energiewelt von morgen, darunter Planungen zum Bau und Betrieb von neuen gasbefeuerten KWK-Anlagen mit Fernwärmeauskopplung, innovative Lösungen zur Versorgung von Industriekunden mit Dampf, Wärme, Kälte und Strom oder die Errichtung von Anlagen zur industriellen Produktion von Wasserstoff. So wird auch für das Kraftwerk Heyden derzeit an einem Standortentwicklungskonzept gearbeitet.

David Bryson, COO von Uniper: „Für unsere Mitarbeiter am Standort ist dies eine sehr gute Nachricht, denn wir werden die Mannschaft vorerst weiter beschäftigen können. Sie leisten dort schon seit Jahren jeden Tag einen herausragenden Beitrag zu einer sicheren Versorgung der Menschen. Der Standort Heyden bietet Chancen, auch nach der Beendigung der Steinkohle-Verstromung ein wichtiger Industriestandort zu bleiben. Wir sind bereits seit einiger Zeit in Gesprächen über mögliche energetische Zukunftsoptionen und den Erhalt von Wertschöpfung in der Region. Welche konkreten Projekte sich hieraus ergeben und wann diese realisiert werden können, werden wir jetzt intensiv prüfen.“

Über Uniper

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 35 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel, sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper setzte 2020 ein Gas-Volumen von mehr als 220 bcm um. Uniper ist zudem ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung von innovativen, CO2-mindernden Lösungen auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Pionier im Bereich Wasserstoff ist Uniper weltweit entlang der kompletten Wertschöpfungskette tätig und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen.

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist derzeit das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Zusammen mit ihrem Hauptaktionär Fortum ist Uniper außerdem der drittgrößte Erzeuger CO2-freier Energie in Europa.

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Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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