18
Oktober
2023
|
07:47
Europe/Berlin

Gasturbinen stehen für den Betrieb mit erneuerbaren Energien bereit

Zusammenfassung

Die Bemühungen, in der europäischen Kraftwerksflotte von Uniper eine CO2-neutrale Stromerzeugung zu erreichen, dauern an. Ein aktuelles Beispiel ist die Umstellung auf erneuerbare Brennstoffe, die gerade an den beiden Gasturbinen in Malmö abgeschlossen wurde. „Dies ist der erste Schritt. Unser Ziel ist es, all unsere Gasturbinen in Schweden umzustellen“, erklärt Kraftwerksleiter Mikael Nilsson.

Fast zwei Jahre nach dem ersten Testlauf des erneuerbaren Brennstoffs HVO100, der aus hydriertem Pflanzenöl besteht, ist die Umstellung nun vollständig abgeschlossen, und der Betrieb läuft. Damit sind die beiden Gasturbinen in Malmö mit einer Gesamtleistung von 126 MW die ersten in der Notfallversorgung in Schweden und in der gesamten Gasturbinenflotte von Uniper, die mit einem Brennstoff betrieben werden, der die CO2-Bilanz drastisch reduziert. Im Ergebnis wird die CO2-Bilanz um 90 Prozent gesenkt. 

Die Projektmanagerin Georgiana Plostinar hat die erforderlichen Arbeiten organisiert. „Das Projekt war umfangreich. Wir mussten unter anderem sicherstellen, dass die Anlage ohne Beschädigung mit HVO100 zurechtkommt und dass der Brennstoff in den von uns gewünschten Mengen gewonnen werden kann. Da wir bei Uniper – und wahrscheinlich sogar auf der ganzen Welt – die ersten sind, konnten wir uns nicht auf frühere Erfahrungen in diesem Bereich stützen oder davon profitieren. Wir haben aber unter anderem Unterstützung vom Team ‚Making Net Zero Probable‘ erhalten.“

Die Arbeiten brachten eine steile Lernkurve im Bereich der erneuerbaren Energien mit sich. Mit diesem neu erworbenen Wissen kann GT Nordics nun in seinen anderen Anlagen mit der Umstellung beginnen.

 

Von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien

Uniper verfügt über neun Gasturbinen in Schweden. Alle sind Teil der so genannten Notfallversorgung. Diese Ressourcen unterliegen der Verantwortung des Übertragungsnetzbetreibers Svenska kraftnät und sind dafür vorgesehen, Störungen im Stromsystem auszugleichen. Die Gasturbinen laufen in der Regel nur wenige Betriebsstunden pro Jahr, spielen aber eine entscheidende Rolle bei der Stabilität des Netzes. Bei dem zuvor verwendeten Brennstoff handelt es sich um Dieselöl fossiler Herkunft. 

Kraftwerksleiter Mikael Nilsson freut sich, dass die Turbinen G24 und G25 in Malmö mit erneuerbaren Energien betrieben werden können, betont jedoch zugleich, dass das HVO-Projekt noch nicht abgeschlossen ist. „Es ist ein gutes Gefühl, dass jetzt die erste Anlage für HVO100 bereit ist. In Zukunft werden wir überwiegend parallel zu den verbleibenden Standorten arbeiten, zunächst an der Turbine KVT G13 in Karlshamn und anschließend an den Turbinen BVT G13 und G14 in Barsebäck. Wenn alles nach Plan verläuft, haben wir bis 2025 alle unsere schwedischen Gasturbinen umgestellt.“

Bessere Umweltbilanz

Wie groß ist also der ökologische Nutzen? Die Antwort auf diese Frage ist zweischneidig: Einerseits sehr groß, da neun Zehntel der CO2-Emissionen eingespart werden, und andererseits relativ gering. Das liegt daran, dass über das ganze Jahr betrachtet nur wenige Betriebsstunden zusammenkommen. „Wir sprechen davon, dass die CO2-Emissionen, die in die Atmosphäre gelangen, um mehrere hundert Tonnen pro Anlage und Jahr verringert werden. Darüber hinaus werden die Werte für Staub und Schwefeldioxide verbessert. Für uns ist dies ein großer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so Mikael Nilsson.

 

In Richtung Netto-Null

Da Uniper weiterhin hart daran arbeitet, bis 2035 eine CO2-neutrale Stromerzeugungsflotte in Europa aufzubauen, gibt uns Ian Rogers, Head of Asset Improvement und Making Net Zero Probable, einen Ausblick in die Zukunft. „Das Team ‚Making Net Zero Probable‘ (MNZP) ist für die Entwicklung von Dekarbonisierungsoptionen für Uniper zuständig. Wir konzentrieren uns auf vier Schlüsselbereiche: auf die Stromerzeugung mit Wasserstoff, die CO2-Abscheidung und -speicherung, auf CO2-arme Neuanlagen und die Verlängerung der Lebensdauer sowie zuletzt auf grüne Brennstoffe.“

Der Workstream „Grüne Brennstoffe“ zielt darauf ab, die Anlagen durch einen Brennstoffwechsel zu dekarbonisieren. Derzeit laufen Projekte mit Gasturbinen, die Uniper in ganz Europa besitzt und betreibt. Dazu zählen Prüfungen der Anlagenkompatibilität zur Identifizierung geeigneter Brennstoffe (Möglichkeit), die Durchführung von Pilottests, um die Auswirkungen auf die wichtigsten Betriebsparameter nachvollziehen zu können (Wahrscheinlichkeit) und die Erstellung von Geschäftsmodellen zur normalen Integration von grünen Brennstoffen in den normalen Geschäftsbetrieb (Profitabilität). 

„Die Installation in Malmö ist die erste, die die Stufe ‚Profitabilität‘ erreicht hat. Es ist großartig zu sehen, wie die jahrelange Arbeit zu einer erfolgreichen Implementierung geführt hat. In Schweden, Deutschland und Großbritannien sind weitere Projekte geplant, um die Dekarbonisierung unserer OCGT-Flotte durch grüne Brennstoffe zu ermöglichen. Und wir hoffen, dass in den kommenden Jahren noch viele folgen“, so Ian Rogers.

Sie möchten über Neuigkeiten bei Uniper auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie hier:

This is not a valid email address.
This module is undergoing maintenance so the subscribe attempt failed. Please try again in one hour.
Fakten über HVO
·        „HVO“ steht für „Hydrogenated Vegetable Oil“ (hydriertes Pflanzenöl) und ist ein erneuerbarer Brennstoff, der aus Abfall, Pflanzenölen und Resten aus der Lebensmittelindustrie hergestellt wird.
·        HVO ist fossilem Diesel in seiner chemischen Zusammensetzung sehr ähnlich und kann daher in vielen Fällen einen herkömmlichen Brennstoff ersetzen. HVO wird seit mehreren Jahren als alternativer Brennstoff für Dieselfahrzeuge und Schwerlastfahrzeuge eingesetzt.
·        Das Testergebnis nach dem Testlauf an den Gasturbinen in Malmö zeigte, dass die CO2-Emissionen um 90,15 % verringert werden konnten und dass Staub, Stickoxide und Schwefeldioxide gegenüber der Verwendung von herkömmlichem Brennstoff niedrigere oder ähnliche Werte aufwiesen.
·        Die CO2-Reduzierung wird über die Nutzungsdauer des Brennstoffs gemessen. Da die Rohstoffe zu 100 Prozent erneuerbar sind, wird der Atmosphäre kein neues CO2 zugeführt. Dass die CO2-Reduzierung im Vergleich zu regulärem Diesel nicht bei 100 Prozent liegt, ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Wasserstoffgas fossiler Herkunft im Produktionsprozess des HVO-Herstellers zum Einsatz kommt.
·        Uniper hat dem Brennstofflieferanten die Anforderung auferlegt, dass bei der Produktion kein Palmöl zu verwenden ist.
Kommentare (0)
Danke für Ihre Nachricht. Sie wird nach Freigabe angezeigt.