Düsseldorf,
01
August
2023
|
07:30
Europe/Berlin

Uniper beschleunigt grüne Transformation und legt außergewöhnlich starkes Ergebnis zum ersten Halbjahr vor

Zusammenfassung
  • Bereinigtes EBIT mit 3,7 Mrd. € und bereinigter Konzernüberschuss mit 2,5 Mrd. € deutlich über Vorjahreszeitraum
  • Bereinigtes EBIT und bereinigter Konzernüberschuss für das Gesamtjahr in der Größenordnung eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags erwartet
  • Neue Strategie: Beschleunigte Transformation zu einem grüneren Unternehmen
  • Wachstum bei flexibler Erzeugung, grünen Gasen, Wind und Solar
  • Investitionen von mehr als 8 Mrd. € bis 2030 in grüne Transformation geplant
  • Installierte Stromerzeugungskapazität soll 2030 zu über 80% CO2-frei sein
  • Ziel der CO2-Neutralität von 2050 auf 2040 vorgezogen
  • Carsten Poppinga tritt als neuer Chief Commercial Officer an
  • CEO Michael Lewis: „Durch unsere finanzielle Erholung haben wir uns wieder Spielraum für neues Wachstum und den Unternehmensumbau erarbeitet. Wir wollen schneller grüner werden, um unseren Kunden Energielösungen für ihre Transformation bieten zu können.“

Uniper setzt mit außergewöhnlich starken Halbjahres-Zahlen die positive Entwicklung des ersten Quartals 2023 fort und gibt sich zugleich neue und ehrgeizige strategische Ziele. Die Zahlen zum ersten Halbjahr und die neuen strategischen Leitplanken des Unternehmens stellt der heute komplettierte Vorstand in Düsseldorf vor. Der Umbau von Uniper zu einem grüneren Unternehmen soll deutlich schneller vorangehen als bisher geplant. Unipers Kunden, rund 1.000 Industriebetriebe, Stadtwerke und Netzbetreiber, sollen verstärkt mit grünen und flexiblen Strom- und Gasprodukten bei der Energiewende unterstützt werden. Uniper richtet den Fokus für die nächsten Jahre auf „Kunden“, „Grüner & Flexibler Strom“, „Grünere Gase“ und „Optimierung“. Aufbauen kann das Unternehmen auf seiner starken Kundenbasis, seinem einzigartigen Portfoliomix aus Strom und Gas sowie seinen Kompetenzen beim Bau und Betrieb von Anlagen und Infrastruktur, und seiner Expertise im globalen Energiehandel.

Uniper wird den notwendigen Umbau der Energiewirtschaft durch flexible, ausbalancierte und maßgeschneiderte Formen der Energieerzeugung unterstützen. Dazu transformiert das Unternehmen die eigenen Kraftwerke und Anlagen und investiert in flexible und gesicherte Anlagen zur Stromerzeugung. Dies umfasst auch Investitionen in Solar- und Windkraftanlagen, wo ein deutliches Wachstum angestrebt wird. 2030 will Uniper mehr als 80 Prozent seiner installierten Kraftwerksleistung zur CO2-freien Stromproduktion nutzen. Spätestens 2029 endet bei Uniper die Stromproduktion aus Kohle1. Bis 2040 beabsichtigt Uniper CO2-neutral (Scope 1-3) zu sein, zehn Jahre früher als zuletzt geplant. Bis 2035 plant Uniper konzernweit CO2-Neutralität für die Scope 1 & 2 Emissionen.

Das bestehende Gasgeschäft soll durch den Einsatz von grünen Gasen wie Wasserstoff schrittweise dekarbonisiert werden. Entsprechend der Marktentwicklung strebt Uniper bis 2030 einen Anteil von 5-10 Prozent grüner Gase in seinem Portfolio an. Auch die Umwandlung von bestehenden Gasspeichern zu Wasserstoffspeichern wird weiter vorangetrieben.

Allein für die grüne Transformation wird Uniper bis 2030 über 8 Mrd. € investieren. Damit verdreifacht sich die jährliche Investitionssumme verglichen mit dem Durchschnitt der letzten drei Jahre.

CEO Michael Lewis: „Die Krise im letzten Jahr hat gezeigt, welche zentrale Rolle Uniper im Energiemarkt spielt. Vor knapp acht Monaten wurden wir durch den deutschen Staat finanziell stabilisiert und haben bereits kurz danach den Turnaround geschafft. Unsere Gasbeschaffung haben wir deutlich breiter aufgestellt. Die Lieferverpflichtungen an Stadtwerke und Industriekunden, die wir vor den russischen Lieferkürzungen eingegangen waren, sind für die Jahre 2023 und 2024 durch Termingeschäfte nahezu vollständig abgesichert. Ich kann deshalb heute mit Sicherheit sagen, dass sich 2022 für uns nicht wiederholen wird. Durch die erfolgreiche Stabilisierung und unsere finanzielle Erholung haben wir uns wieder Spielraum für neues Wachstum und den Unternehmensumbau erarbeitet. Wichtig ist mir vor allem: Für unsere Kunden werden wir der zuverlässige Partner bleiben, der wir in der Vergangenheit immer waren – selbst in der Krise des letzten Jahres. Wir wollen darüber hinaus schneller grüner werden, um unseren Kunden maßgeschneiderte Energielösungen für ihre Transformation bieten zu können.“

Der Uniper-Vorstand ist seit dem heutigen Tag wieder vollständig besetzt durch den Start von Carsten Poppinga, der Niek den Hollander als Chief Commercial Officer und Leiter des Handelsgeschäfts folgt. Michael Lewis (CEO), Jutta Dönges (CFO) und Holger Kreetz (COO) hatten bereits in den letzten Monaten ihre Funktionen aufgenommen.

CEO Michael Lewis: „Unser Strom- und Gasgeschäft wird zunehmend CO2-frei und unser Handelsgeschäft mit seinen Möglichkeiten der Optimierung und Beschaffung ist unsere Plattform für den Austausch zwischen Märkten und Commodities. Insbesondere weil Uniper das Know-How eines globalen Handelsunternehmens hat, konnte die Energiekrise des letzten Jahres so gut gemeistert werden. Es ist einer der großen Vorzüge von Uniper, dass wir die Komplexität des Energiemarktes schon heute mit unserem ausgewogenen Portfolio managen können. Strom kommt bei uns aus grüner, aber auch flexibler, d.h. planbarer Erzeugung. Das eine geht nicht ohne das andere, wenn wir eine sichere Versorgung wollen. Deshalb wird Uniper beides ausbauen. Gas wird die Industrie ebenfalls weiter brauchen, ohne Unterbrechung, aber mit einem steigenden Anteil von grünem Gas. Uniper ist mit seinem Portfolio, das Strom und Gas umfasst, schon heute sehr gut auf eine Zukunft vorbereitet, in der sich die Sektoren zunehmend verbinden.“


Uniper erzielt außergewöhnlich starkes Ergebnis im ersten Halbjahr

Uniper hat im ersten Halbjahr 2023 mit einem bereinigten EBIT von 3.701 Mio. € ein außergewöhnlich gutes Ergebnis erzielt. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum des Krisenjahres 2022 lag das bereinigte EBIT bei -757 Mio. €. Der Ergebnisanstieg von fast 4,5 Mrd. € liegt maßgeblich in Unipers starker operativer Leistung in einem vorteilhaften Marktumfeld begründet. Uniper profitierte in hohem Maße von Absicherungsgeschäften im Bereich der Kohle- und Gaskraftwerke sowie im Gas Mid-Stream Geschäft. Im Mai hatte Uniper berichtet, signifikante Gewinne aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen zu erwarten. Dieser positive Einmaleffekt wird nun erstmals in den Ergebnissen der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2023 sichtbar.

Im Segment Europäische Erzeugung lag das außergewöhnlich starke bereinigte EBIT nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 mit 1.465 Mio. € signifikant über dem bereinigten EBIT des vergleichbaren Vorjahreszeitraums in Höhe von -217 Mio. €. Dies ist insbesondere auf Ergebnisbeiträge aus erfolgreichen Absicherungs- und Optimierungsgeschäften im Bereich der fossilen Stromerzeugung zurückzuführen.

Des Weiteren wirkten Preiseffekte in der schwedischen Kernenergie und Wasserkraft positiv, wobei das Ergebnis der letzteren zusätzlich von im Vergleich zum Vorjahr geringeren Preisverwerfungen zwischen dem Systempreis und den schwedischen Preiszonen profitiert. Gegenläufig wirkten höhere laufende Abschreibungen insbesondere im Bereich der fossilen Kraftwerksflotte.

Das bereinigte EBIT im Segment Globaler Handel lag mit 2.349 Mio. € deutlich über dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums in Höhe von -174 Mio. €.

Im ersten Halbjahr 2023 sind kumuliert keine weiteren Ersatzbeschaffungsmehrkosten entstanden. Uniper konnte stattdessen in Summe im ersten Halbjahr 2023 kumulierte Minderkosten, also Gewinne für die Beschaffung von Ersatzgasmengen von 1.178 Mio. € vor Steuern erzielen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum betrugen die Mehrkosten 529 Mio. €.

Einen positiven Ergebnisbeitrag liefert auch das operative Gasgeschäft, das weiterhin von den außergewöhnlichen Preisentwicklungen der Vorjahre und deren Folgen beeinflusst ist. Darüber hinaus ergibt sich im Gasgeschäft ein gestiegenes Ergebnis aufgrund der Portfoliooptimierung. Auch das internationale Portfolio konnte von einer guten Entwicklung des LNG-Geschäftes profitieren. Zusätzlich wurden im Geschäftsbereich Stromhandel durch Handelsaktivitäten besonders positive Beiträge in einem volatilen Marktumfeld erwirtschaftet.

Der bereinigte Konzernüberschuss folgt im Wesentlichen dem bereinigten EBIT und lag nach den ersten sechs Monaten 2023 mit 2.487 Mio. € deutlich über dem bereinigten Konzernfehlbetrag des vergleichbaren Vorjahreszeitraums in Höhe von 
-490 Mio. €.

Der IFRS-Konzernüberschuss von 9.443 Mio. € lag signifikant über dem Konzernfehlbetrag des vergleichbaren Vorjahreszeitraums in Höhe von -12.418 Mio. €. Der Konzernüberschuss ist stark von den deutlich gesunkenen Commodity-Preisen und der vollständigen Auflösung von Rückstellungen für zukünftig erwartete weitere Verluste im Gasportfolio beeinflusst.

Die wirtschaftliche Nettoverschuldung lag zum Jahresende 2022 bei 3.049 Mio. €. Auf Basis des hohen operativen Cashflows in Höhe von 4.259 Mio. € ergab sich eine wirtschaftliche Nettoverschuldung von -1.493 Mio. € zum ersten Halbjahr. Es handelt sich somit um eine Netto-Cash-Position.

Uniper geht für das Gesamtjahr 2023 von einer außergewöhnlichen Ergebnisentwicklung aus und passt seinen finanziellen Ausblick entsprechend an. Uniper erwartet für das Gesamtjahr ein bereinigtes EBIT und einen bereinigten Jahresüberschuss in der Größenordnung eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags.

CFO Jutta Dönges: „Diese sehr guten Zahlen sind das Ergebnis einer starken operativen Leistung in einem vorteilhaften Marktumfeld. Es ist mir dennoch wichtig darauf hinzuweisen, dass das Ergebnis zu einem großen Teil auf außerordentlichen Effekten beruht und sich so in den nächsten Jahren vermutlich nicht wiederholen wird. Angesichts der jüngsten Preisrückgänge an den Rohstoffmärkten wird sich die Ertragslage von Uniper aber perspektivisch normalisieren. Auf der Basis unserer stark verbesserten Ergebniskennzahlen für das erste Halbjahr haben wir den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 angehoben und erwarten ein bereinigtes EBIT und einen bereinigten Konzernüberschuss in Höhe eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags. Die guten Zahlen geben uns Rückenwind für die Umsetzung unserer Strategie, mit der das Tempo der Transformation von Uniper deutlich erhöht wird. Davon werden unsere Anteilseigner nachhaltig profitieren.“

1 Annahme: Veräußerung von Datteln 4 gemäß der Auflagen der EU-Kommission

Über Uniper

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit Sitz in Düsseldorf und Aktivitäten in mehr als 40 Ländern. Mit rund 7.000 Mitarbeitenden leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Europa, insbesondere in seinen Kernmärkten Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden.

Die Aktivitäten von Uniper umfassen die Stromerzeugung in Europa, den weltweiten Energiehandel sowie ein breites Gasportfolio. Uniper beschafft Gas – auch als verflüssigtes Erdgas (LNG) – und andere Energieträger auf den Weltmärkten. Das Unternehmen bewirtschaftet Gasspeicher mit einer Kapazität von mehr als 7 Milliarden Kubikmetern.

Uniper beabsichtigt, bis 2040 vollständig CO2-neutral zu sein. Im Jahr 2030 will Uniper mehr als 80 Prozent seiner installierten Kraftwerksleistung zur CO2-freien Stromproduktion nutzen. Dazu transformiert das Unternehmen die eigenen Kraftwerke und Anlagen und investiert in flexible und planbare Anlagen zur Stromerzeugung. Bereits heute ist das Unternehmen einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Europa und treibt den weiteren Ausbau von Solar- und Windenergie als Schlüssel für eine nachhaltigere und sichere Zukunft voran. Das Gasportfolio wird schrittweise um grüne Gase wie Wasserstoff und Biomethan ergänzt mit dem Ziel der langfristigen Umstellung.

Uniper ist ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung innovativer, CO2-reduzierender Lösungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Wasserstoff-Pionier ist Uniper weltweit entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen.

Textbaustein

Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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