Uniper entwickelt Synthesegas-Kraftwerk in den Niederlanden

In Chemelot nördlich von Maastrich will Uniper eine Anlage zur Herstellung von Synthesegas („Syngas“) entwickeln. Dieses nachhaltige Gas kann Erdgas in chemischen Produktionsprozessen ersetzen. In einem skalierbaren Prozess wird Biomasse torrefiziert[1] und anschließend in Synthesegas umgewandelt.

Bei diesem Prozess entsteht biogenes CO2, das für die Herstellung nachhaltiger Chemikalien verwendet wird. Dadurch wird Syngas zu einem Schlüsselelement in der umweltfreundlichen Produktion u.a. von Kunststoffen, Düngemitteln und Arzneimitteln.

Das Projekt befindet sich derzeit in der frühen Entwicklungsphase und soll möglicherweise 2027/2028 in Betrieb genommen werden. Die Anlage könnte dann in den Folgejahren erweitert werden.

Ziel von Uniper ist es, einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Industrie zu leisten und gleichzeitig die Versorgungssicherheit mit Grüner Energie zu gewährleisten. Grünes Gas und Elektrifizierung sind mögliche Wege, um chemische Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Der Bau des Wasserstoff-Backbone für Chemelot soll jedoch erst nach 2028 und der Ausbau des Stromnetzes bei Chemelot nach 2030 beginnen. In der Zwischenzeit erwägt Uniper, Synthesegas aus torrefizierter Biomasse zu verwenden, um die chemische Produktion nachhaltiger zu gestalten.

Bis 2035 will Uniper sein europäisches Portfolio CO2-neutral gestalten. Uniper möchte dazu beitragen, dass seine Kunden das gleiche Tempo erreichen können. Neben der Synthesegasanlage bei Chemelot entwickelt Uniper auch einen 200- bis 500-MW-Elektrolyseur für Grünen Wasserstoff auf der Maasvlakte in den Niederlanden. 

Holger Kreetz, Chief Operating Officer (COO) von Uniper: "Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für das Engagement von Uniper in den Niederlanden und für die Dekarbonisierung von Industriebereichen, deren CO2-Fußabdruck nur schwer zu verkleinern ist,wie der chemischen Industrie hier bei Chemelot. Es ist Teil unserer umfassenderen Dekarbonisierungsaktivitäten in ganz Europa und auf der Maasvlakte, wo wir derzeit eine FEED-Studie für eine Grüne Wasserstoffproduktion von 100 bis 500 MW durchführen."

Der Geschäftsführer von Chemelot, Loek Radix, ist sehr erfreut über die Pläne von Uniper: "Chemelot hat den Ehrgeiz, der nachhaltigste Chemiestandort in Europa zu sein, indem wir die starke Vernetzung des Standortes nutzen. Wir wollen so bald wie möglich unsere fossilen Ressourcenströme, bestehend aus Erdgas und Naphtha, durch erneuerbare Rohstoffe ersetzen und mit einer vollständig kreislauforientierten Produktion beginnen. In dieser Hinsicht passt die Syngasanlage von Uniper perfekt in die Strategie von Chemelot."

Über Uniper
Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit Sitz in Düsseldorf und Aktivitäten in mehr als 40 Ländern. Mit rund 7.000 Mitarbeitenden leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Europa. Die Kernaktivitäten von Uniper umfassen die Stromerzeugung in Europa, den weltweiten Energiehandel sowie ein breites Gasportfolio. Uniper beschafft Gas – auch als verflüssigtes Erdgas (LNG) – und andere Energieträger auf den Weltmärkten. Das Unternehmen besitzt und betreibt Gasspeicher mit einer Kapazität von mehr als 7 Milliarden Kubikmetern. Uniper plant, seine rund 22,5 GW installierte Strom-Erzeugungskapazität in Europa bis 2035 CO2-neutral zu betreiben. Bereits heute ist das Unternehmen einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Europa und plant den weiteren Ausbau von Solar- und Windenergie als Schlüssel für eine nachhaltigere und unabhängigere Zukunft.
Uniper ist ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung innovativer, CO2-reduzierender Lösungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Wasserstoff-Pionier ist Uniper weltweit entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen.

Über Chemelot 
Chemelot ist einer der wichtigsten Industriecluster in den Niederlanden. Im Industriepark Chemelot sind 17 Produktionsunternehmen in 60 verschiedenen Betrieben tätig, die sowohl im Hinblick auf die Energie- als auch auf die Rohstoffströme stark miteinander vernetzt sind. In diesen Unternehmen und in der einzigartigen Kombination mit dem Brightlands Chemelot Campus wird viel an der Umstellung auf eine nachhaltige Produktion gearbeitet. 
Neben der Energiewende ist die Rohstoffwende ebenso wichtig. Chemelot hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 eine vollständige Kreislaufproduktion zu erreichen. Allein aufgrund des hohen Integrationsgrades ist Chemelot in einer hervorragenden Position, um dies zu erreichen. Auf dem 800 Hektar großen Gelände arbeiten rund 8.000 Mitarbeiter in mehr als 200 Unternehmen.

[1] Bei der Torrefizierung handelt es sich um ein thermisches Verfahren, mit dem das Volumen der Biomasse um ca. 30 % reduziert wird, um u. a. die Kosten für den Transport zu optimieren.