20
Juni
2023
|
17:06
Europe/Berlin

Vom schwarzen Koks zum grünen Quartier

Zusammenfassung

Mit innovativem Konzept ermöglicht Uniper die CO2-neutrale Wärmeversorgung eines ganzen Neubauviertels

Am südlichen Rand des Glückaufparks in Gelsenkirchen-Hassel, auf dem Gelände der stillgelegten Kokerei Hassel entsteht bezahlbarer Wohnraum mit einer effizienten und nachhaltigen Wärme- und Kälteversorgung. Ermöglicht wird dies durch Grüne Quartiere– einem Joint Venture der Unternehmen Uniper Wärme, E.ON Energy Solutions sowie Avacon Natur– und das Förderformat Reallabore der Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Ziel ist es, neue Wärmekonzepte in der praktischen Anwendung unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab zu betreiben und weiter zu optimieren.

Das aktuell entstehende Neubauquartier wird durch ein Wärmenetz der fünften Generation versorgt, das wiederum an ein Geothermiefeld angeschlossen ist, bei dem 26 Erdsonden mit jeweils 130 Meter Tiefe die Einspeicherung und Rückgewinnung von Wärme ermöglichen. Uniper nutzt so das Speicherpotential des Erdreiches – wie ein saisonaler Speicher kann im Sommer überschüssige Wärme aus dem Netz im Boden gespeichert und im Winter wieder in das Netz zurückgespeist werden. Jedes der 32 Ein- und 16 Mehrfamilienhäuser wird über eine dezentrale Wärmepumpe an dieses Netz angeschlossen. 

Die Photovoltaik Anlagen auf den Dächern der Mehrfamilienhäuser erzeugen über das Jahr gesehen mehr Strom, als das gesamte Wärmesystem benötigt. So können die insgesamt 200 Wohneinheiten ihren Wohnraum im Winter CO2-neutral heizen und im Sommer temperieren. Dadurch, dass das technische Konzept zu einem hohen Anteil auf Umweltenergien basiert, die kostengünstig und nachhaltig zur Verfügung stehen, ist das Modell sowohl zukunftsfähig als auch bezahlbar. „Wir glauben, dass diese Quartiers-Konzepte erfolgreich sein werden, weil sie einerseits die Nutzung von dezentralen und nachhaltigen Umweltenergien ermöglichen, aber andererseits auch von den Gleichzeitigkeits- und Skaleneffekten in einem Quartier profitieren“, so Martin Feldmann, Projektleiter innovative Quartierskonzepte bei Uniper Wärme und Prokurist bei Grüne Quartiere. „Wir kommen aus einer Zeit, in der die Energieversorgung über Großkraftwerke lief. Jetzt gibt es die Möglichkeit, dass Häuser sich autark versorgen, was allerdings sehr teuer ist. Die Quartiere sind aus unserer Sicht die gute Mischung, um Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit in der Wärmewende zu kombinieren.“

Das Quartiers-Projekt in Hassel ist dabei nur der Anfang. Ganze Quartiere CO2-neutral mit Wärme zu versorgen, hat in Deutschland noch Seltenheitswert – das aktuelle Projekt soll dabei als Blaupause dienen, um in Zukunft klimaneutrale Wärmekonzepte flächendeckend zur Verfügung stellen zu können. So ist die Vision, zunächst in Neubauquartieren Konzepte für die Wärmewende weiter zu entwickeln und diese dann später auch in bestehenden Quartieren und Gebäuden umzusetzen. Bei der Errichtung von neuen Quartieren gelten teils strenge Vorschriften. So lässt beispielsweise die Stadt Gelsenkirchen keine Quartiere mehr zu, bei denen das Wärmekonzept nicht vollständig CO2-neutral ist. „Mit unserem Konzept haben wir ein Produkt entwickelt, das die ohnehin schon strengen Anforderungen an Neubauquartiere erfüllt und auch für die weitere Zukunft gut aufgestellt ist“, sagt Martin Feldmann.

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