12
Dezember
2019
|
12:28
Europe/Berlin

Uniper schreibt mit Recycling radioaktiver Abfälle Industriegeschichte

Zusammenfassung

Erste Stilllegung und Rückbau von Kernkraftwerken in Schweden

67.000 Tonnen radioaktives Material aus Reaktoren zweier schwedischer Kernkraftwerke müssen abtransportiert werden. Eines der größten Projekte von Uniper läuft auf Hochtouren: Alle Reaktoren in Barsebäck und zwei im Kraftwerk Oskarshamn (OKG) werden zwischen 2020 und 2028 stillgelegt – die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Nach Abschluss des Projekts müssen alle radioaktiven Abfälle von den Standorten abtransportiert werden. Der erste Schritt, um dieses Ziel zu erreichen, ist bereits getan: die Beseitigung des radioaktivsten Materials – der Reaktortanks und ihrem Inhalt. „Barsebäck ist das erste Atomkraftwerk in Schweden, das zurückgebaut wird. Es ist sehr wichtig, dass wir dies sicher und richtig machen“, erklärte Pia Hedberg, die im Kraftwerk Barsebäck mit Entsorgung und Rückbau beschäftigt ist. „Es versteht sich von selbst, dass wir auf die Ressourcen der Natur achten müssen. Warum sollten wir Dinge wegwerfen oder sie unter der Erde begraben, wenn sie wiederverwendet werden können?“, erläuterte sie weiter.

Um den Aufbereitungsprozess weiterzuentwickeln und die Voraussetzungen für das Recycling zu schaffen, sind wir im Oktober eine Partnerschaft mit Cyclife Sweden AB eingegangen – ein auf den Umgang mit radioaktivem Material spezialisiertes Unternehmen, das gleichzeitig eine Tochtergesellschaft des französischen Energiekonzerns EDF ist. Diese Rahmenvereinbarung umfasst Dienstleistungen für die Weiterverarbeitung der Abfälle und gilt bis 2027. „Aufgrund dieser Vereinbarung mit Cyclife erwarten wir bis 2027 jährliche Mengen zwischen 1.500 und 2.500 Tonnen. Dies ist ein gutes Beispiel für die Erfolge, die wir erzielen können, wenn wir den Rückbau und den Abriss der geschlossenen Reaktoren in den Kraftwerken OKG und Barsebäck koordinieren“, sagt Johan Dasht, CEO von OKG. Innerhalb von 13 Tagen nach der Unterzeichnung der Vereinbarung wurden bereits die ersten 23 Tonnen abtransportiert.

Barsebäck Kraft ist ein Kernkraftwerk in Öresund nördlich von Malmö, das nach einer politischen Entscheidung Ende der 1990er Jahre abgeschaltet worden war. Da es sich im Besitz von Uniper befindet, sind wir für die Außerbetriebnahme und den Rückbau verantwortlich. Die Brennelemente, bei denen es sich um hochgradig radioaktive Abfälle handelte, wurden schon vor langer Zeit in das Zwischenlager Oskarshamn verbracht. Indem wir die Voraussetzungen für eine fortdauernde Stromerzeugung mit Kernenergie schaffen, schließen wir das Lebenszyklusmanagement der nuklearen Energieerzeugung – immer unter Berücksichtigung unserer ehrgeizigen Klimaziele. „Barsebäck liegt inmitten einer schönen Landschaft, nahe am Meer. Wir wollen zeigen, dass es tatsächlich möglich ist, ein Gebiet zurückzugewinnen, in dem es früher ein Kernkraftwerk gab. Und dass wir es wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen können“, beschreibt Pia Hedberg. Uniper erwartet, dass nur etwa die Hälfte des gesamten Abfalls aus den Reaktoren von Barsebäck und OKG reklassifiziert und recycelt werden kann – vom radioaktiven Abfall bis zum Müll aus Gebäuden und Mauern.

Nur sechs Prozent aller Abfälle aus den Kraftwerken sind radioaktiv - das entspricht 67.000 Tonnen. Der Rest ist normaler Abfall. Allgemein gesprochen gibt es drei Arten radioaktiver Abfälle: schwach aktive, mäßig aktive und stark aktive Abfälle. Der meiste Abfall ist nur schwach aktiv - wir lassen ihn schmelzen, verbrennen oder recyceln. Das Ergebnis: neue Stromkabel, Sprechanlagen, Schweißgeräte, Altmetall oder Werkzeugkästen. Zum mäßig aktiven Abfall gehört Abfall aus der Stilllegung. Wir versiegeln ihn in Fässern und mischen ihn mit Beton. Wir haben einen Bereich, in dem wir den Abfall sortieren und seine Radioaktivität messen. Ein Roboterarm sortiert schwach und mäßig aktive Abfälle. Nach dem Sortieren wird das Material in einen Lagercontainer verbracht und für das Endlager vorbereitet. „Mit diesem Projekt sind wir wegweisend für Schweden und darüber hinaus – und zwar in Richtung Verantwortung und Nachhaltigkeit“, sagt Katarina Norén, Leiterin des Bereichs Abfall im Kraftwerk Barsebäck.

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