Irsching 6
Am Standort Irsching bei Ingolstadt wird bereits seit mehr als fünfzig Jahren Energie erzeugt. Insgesamt befinden sich hier fünf Kraftwerksblöcke.
Die Blöcke 1 und 2 sind bereits seit mehreren Jahren stillgelegt. Block 3 wird aktuell aufgrund der Netzsituation in Süddeutschland durch den Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH seit 2012 zur Sicherung der Stromversorgung in kritischen Netzsituationen vorgehalten.
Informationen zum Kraftwerk Irsching
Projektbeschreibung
Uniper hat vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT Ende 2018 den Zuschlag zum Bau eines Gaskraftwerks mit einer elektrischen Leistung von 300 Megawatt in Irsching erhalten. Das Kraftwerk wurde von Uniper gebaut und wird künftig auch von Uniper betrieben werden.
Dieser Block 6 wird als sogenanntes „besonderes netztechnisches Betriebsmittel“ in Engpasssituationen als Sicherheitspuffer der Stromversorgung dienen, gewissermaßen als „Feuerwehr“ des Stromnetzes. Damit wird die Anlage nicht dem Markt zur Verfügung stehen, sondern kurzfristig einspringen, wenn die Netzstabilität aus dem Gleichgewicht gerät.
Aktueller Stand
Der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat am 10. Aug. 2023 das offizielle Startsignal für die Inbetriebnahme des neuen Gaskraftwerks Irsching 6 bei Ingolstadt gegeben. Das Kraftwerk wird ausschließlich als Sicherheitspuffer für die Stromversorgung dienen, wenn die Systemsicherheit gefährdet ist. Die endgültige Inbetriebnahme des Kraftwerks wird erfolgen, sobald letzte Prüfungen zur Arbeitssicherheit und entsprechende Dokumentationen erfolgt sind. Der Probebetrieb wurde bereits am 1. August erfolgreich abgeschlossen.
Am 20. Mai 2021 ist die Gasturbine – das Herzstück des neuen Blocks – auf dem Kraftwerksgelände angekommen. Die erfolgreiche Montage der Komponenten ist im August und Dezember 2021 erfolgt. Die Gasturbine wurde am 22. April 2023 erstmalig mit Erdgas betrieben und damit das sogenannte "First Fire" erreicht. Danach folgte am 4. Mai 2023 die erste Netzsynchronisierung und Stromeinspeisung in das Übertragungsnetz der TenneT.
Ablauf des Genehmigungsverfahrens
Nach einem Scopingverfahren im Frühjahr 2019 wurden umfassende Gutachten zur Bewertung der Anlage und möglicher Umwelteinflüsse u.a. durch den TÜV SÜD in München erarbeitet und in einem formellen Verfahren nach den Vorschriften des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) öffentlich bekanntgemacht. Das Verfahren wurde durch die Regierung Oberbayern (ROB) mit Sitz in München unter Beteiligung einer Reihe von Fachbehörden geführt und zunächst mit der Zulassung des vorzeitigen Baubeginns nach § 8a BImSchG abgeschlossen. Auf dieser Basis hat Uniper im August 2020 mit den Bauarbeiten begonnen.
Am 16. Dezember 2021 hat die Regierung von Oberbayern den abschließenden Bescheid für die Errichtung und den Betrieb des neuen Blocks erteilt. Damit können nach Abschluss der Bau- und Montagearbeiten die Aktivitäten für die Inbetriebsetzung durchgeführt und nachfolgend der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden. Der Bescheid nach § 16 BImSchG beinhaltet neben verschiedenen Regelungen auch die einzuhaltenden Grenzwerte (insbesondere NOx und CO) beim Betrieb der Anlage.
